…oder Alternativtitel: Über das Glück IA zu sein!
Am Donnerstabend saß ich mit einer Freundin auf ein Glas Wein zusammen und sie fragte mich, was ich am Wochenende so vor habe.
“Ich fahr morgen nach Berlin auf eine Konferenz” sagte ich.
“Oh je! Du Arme!”
“Warum?”
“Ich hasse das – langweilige Vorträge, blödes Herumstehen, schrecklicher Smalltalk, scheiß Essen und fürchterliche Anzugträger, die sich selber so schrecklich wichtig nehmen! Es gibt nichts Schlimmeres!”
Liebe UX Gemeinde – so sehen Konferenzen in anderen Berufsgruppen aus. Und jedesmal wenn ich auf einer IA Konferenz, euroIA, Barcamp etc bin, dann bin ich unglaublich froh. Froh, dass ich diesen Beruf ergriffen habe, der mir soviel Spaß und Erfüllung bringt. Froh, dass ich zwei Tage habe, mich vielen spannenden Themen zu widmen. Über ein Thema zu sprechen, das mir am Herzen liegt und unglaublich viel Feedback und Denkanstöße dazu bekommen. Und vor allem – unter Menschen zu sein, denen es genauso geht. Alte Bekannte wieder zu treffen und neue Gesichter kennenzulernen. Jeden einfach beim Kaffeetrinken ansprechen zu können und sofort ein Thema zu finden. IA sind toll!
Responsive Design. Reality Check – die Zweite.
Ich habe auf dieser Konferenz meinen IXDA Vortrag wiederverwertet und mit kleineren Überarbeitungen wieder gehalten. Das Feedback dieses Mal ging in eine komplett andere Richtung. Während in der IXDA Runde viel Interesse an den Detaillösungen bestand, kam auf der IA Konferenz viel Lob für die Offenheit und die Darstellung unserer Vorgehensweise, die nicht immer der “idealtypischen” Lösung entsprach. Danke für die tollen Anregungen! Ich hab mich sehr über das viele Feedback gefreut! Wer den Vortrag verpasst hat, oder noch einmal nachschauen möchte – hier die Slides:
Agil ist das Wort der Stunde
Dieses Jahr drehte sich beim Motto “Prozesse. Dialog. Qualität” alles um Prozesse, agile Vorgehensweisen, Lean UX. Für mich war das total wertvoll, denn bisher arbeite ich in Projekten wenig wirklich agil. Ich fand es daher total spannend, die Vorträge von Jutta Eckstein, Stefan Böhland oder Bernd Oesterreich zu hören und vor allem mitzubekommen, wo es bei der Umsetzung von agilen Projekten immer noch hakt. Im Prinzip sieht es hier ähnlich aus, wie in unserem Responsive Projekt, über das ich gesprochen habe – es gibt theoretisch einen “Best Practice Prozess”, aber in der Realität muss man improvisieren, anpassen und die spezifischen Gegebenheiten des Projektes in Betracht ziehen.
Ein Highlight für mich – Der Abschlussvortrag des ersten Tages von Anders Ramsay: Minimum Viable Products
Toll vorgetragen und sehr inspirierend – ich habe mir vorgenommen, viel von diesen Ideen in Zukunft in meine Projekte mit zu übernehmen.
Es gab insgesamt überhaupt so viele tolle Vorträge – das Niveau war wirklich top!
Agile Prozesse in Action
Die Abschluss Keynote habe ich leider verpasst, weil ich zum Flughafen musste. Ein Kollege war außerdem neidisch, weil er auch schon gerne mit dem früheren Flug nach München geflogen wäre, aber hey – es kam dann anders. Von der Startbahn sind wir wieder runtergerollt, rechts abgebogen und es hieß “Parking Position”. Kurze Durchsage des Kapitäns – der Wetterradar ist kaputt und über München sind Gewitter, da geht es nicht ohne. Also hatte ich die nächste Stunde Zeit, agile Prozesse am Flughafen Tegel in Action zu beobachten – von der ersten Diagnose durch das Maintenance Team, über die schnelle Improvisation des Kabinenpersonals (erstmal Schoki verteilen, um alle ruhig zu stellen), den kompletten Austausch des Systems, das gleichzeitige Umbuchen und Ausladen von Passagieren, die jetzt ihren Anschluss verpassen, bis hin zum erfolgreichen Abnahmetest. Trotz der Verspätung war das eigentlich eine sehr unterhaltsame Stunde und ich konnte alle Eindrücke, die ich vorher gesammelt habe in Ruhe verdauen.
Danke Berlin! Danke Orga-Team! Es war eine fantastische Konferenz!
4 thoughts on “#iak13 in Berlin! Meine Eindrücke…”